David Geary Open 2024
In den Vereinigten Staaten gibt es die US Open, im Vereinigten Königreich die British Open – und in Konstanz in ausgewählt seltener Regelmäßigkeit die David Geary Open. 18 Dreierflights haben Ende August zu Ehren des langjährigen Pros um den Sieg im Scramble-Format gekämpft. Platz eins in der Bruttowertung ging an Maya und Leonie Zillikens mit Simon Winterer mit einer 64-er-Runde vor Thomas Dekorsy, Verena Amann und Ulrich Reusch (68) sowie Constantin Grapentin, Michael Kleemann und Katharina Desprez (69). Die Netto-Wertung gewannen Klaus-Gjord Schneider, Hannes Oetken und Angelika Mörsch.
Das Turnier fand bereits zum dritten Mal statt. Die Premiere wurde zu David Gearys 20. Dienstjubiläum ausgetragen, die zweite Ausgabe zehn Jahre später und die dritten Open wurden nun anlässlich seines anstehenden (Teil-)Ruhestands veranstaltet. „Das Turnier war sehr schön“, sagt David, der bereits seit 37 Jahren als Golflehrer im Golf-Club Konstanz arbeitet und gemeinsam mit Head-Greenkeeper Markus Gollrad der Dienstälteste auf der Anlage ist.
Mit acht Jahren begann David Geary mit dem Golf, ehe er auf Fußball und den Go-Cart-Sport setzte. Allerdings nicht sehr lange, denn schon bald zog es ihn zurück auf die Fairways und Grüns in seiner englischen Heimat Leeds. 1981 kam er durch Zufall nach Deutschland, sagt der heute 65-Jährige. „Ich habe damals als Pro Golf gespielt, das kostet aber oft mehr Geld, als man verdient“, sagt Geary, „ein Freund aus Travemünde hat mich angerufen und erzählt, dass ein Job frei würde in Timmendorf.“ Dort, an der Ostsee, blieb der Brite zwei Jahre, danach fünf weitere in Hamburg, ehe er am Bodensee seine neue, dauerhafte Heimat fand.
„Ich wollte eigentlich nur zwei Jahre in Deutschland bleiben, ein wenig Geld verdienen und dann wieder spielen“, erinnert er sich, „dann hat es mir so gut gefallen, dass ich geblieben bin.“ Mit hunderten Spielern feilte er am Griff und Schwung und machte sie zu besseren Golfern. „Ich war überrascht, dass mir das Unterrichten so gut gefallen hat“, sagt David Geary, der zwischenzeitlich sogar im Haus über den Umkleiden wohnte.
Golflehrer ist für ihn kein Beruf, sondern Berufung. Daher wird er auch künftig auf dem Platz des GC Konstanz zu sehen sein. „Ich werde im nächsten Jahr ein bisschen kürzertreten, freue mich aber, dass ich weiterarbeiten kann“, sagt der 65-Jährige. So wird er immer noch Schläger reparieren und mit seinen ehemaligen Schülern – neue Kunden nimmt er nicht mehr – in seinem „Beat the Pro“-Format auf die Runde gehen. Dabei berät Geary sie in punkto Schlägerwahl und Platzstrategie. Wer gegen den Profi gewinnt, muss nur die Hälfte bezahlen. Und nimmt im besten Fall noch wertvolle Tipps mit für die nächsten David Geary Open.
Text: Ingo Feiertag / Foto: Dagmar Schuh